Müssen sich die Schüler/innen des Elisabeth Gymnasiums nun selbst um die Sicherheit an ihrer Schule kümmern?

Heute am 11.11.08 waren Xaver A., Hauke F., André G. und meine Wenigkeit in der zweiten Hofpause draußen um frische Luft zu schnappen. Frau B. kam aus dem Schulgebäude und sah zu zwei Jugendlichen auf der anderen Straßenseite, welche auch uns schon aufgefallen waren. Wir fragten Frau B. was denn los sei. Sie berichtete uns, dass es sich bei den Beiden um die jenigen handle, welche schon öfters Schüler unserer Schule genötigt bzw. bedroht hatten. Hauke, Xaver und ich boten unsere Hilfe an. Frau B. hatte bereits die Polizei verständigt.

Um die Jugendlichen nicht aus den Augen zu verlieren, verfolgten wir sie in gebührendem Abstand. Sie  liefen bis zu dem Häuserblock am Ende der Murmansker Straße Frau B. wartete an der Ecke und Hauke und ich liefen ihnen weiter hinterher, bis sie an einem Türschild klingelten. Wir gingen weiter und bogen rechts ab, so dass wir einmal um den Block liefen.

Die Jugendlichen befanden sich nun hinter uns. Sie riefen etwas Unverständliches und warfen auch einen Stein nach uns. Wir gingen wieder zu Frau B., welche immer noch auf das Eintreffen der Polizei wartete (10 min waren vorüber). Die Jugendlichen blieben in einem Durchgang stehen und warteten. Nun kam auch Herr S. hinzu ebenfalls auf das Eintreffen der Polizei wartend.

Zur Erinnerung das Revier befindet sich etwa 150 m Luftlinie von unserer Schule entfernt. Die beiden Jugendlichen liefen an uns vorbei und wieder in die Richtung des ELG`s, wo auch unsere Schulleiterin stand. Sie gingen frech an ihr vorbei, wobei wohl auch eine beleidigende Aussage seitens der Jugendlichen vorhanden war. Sie bogen links ab und liefen an dem Fahrradtor - welches verschlossen war- und an der Autoeinfahrt - welche sperrangelweit offen stand- vorüber und bogen rechts ab in Richtung Kaufland. Hauke und ich liefen ihnen immer noch hinterher und hätten sie auch geschnappt wenn nicht Frau B. es uns verboten hätte, da wir uns dann wegen Freiheitsberaubung und vielleicht Körperverletzung hätten verantworten müssen.

Die Polizei war auch nach 20 Minuten nicht vor Ort. Mittlerweile sind wir den Jugendlichen bis zum Getränkequelle in der Südstadt gefolgt. Zu dieser Zeit ist dann auch endlich die Polizei vor der Schule eingetroffen, wie Hauke telefonisch von Xaver erfahren hatte, welcher mit Frau B. vor der Schule stand. Unterdessen liefen die Jugendlichen durch ein nahe gelegenes Gebüsch und standen bald an der S-Bahn Haltestelle in der Südstadt. Nun kam die Polizei auch bei uns an, im Schlepptau Xaver. Die drei Polizisten bahnten sich- wie mir schien- recht ungeschickt und immer darauf bedacht nicht dreckig zu werden bzw ihren Job nicht in Arbeit ausufern zu lassen, ihren Weg durch das Gestrüpp. Wir sagten ihnen das die Jugendlichen an der Haltestelle stünden. Die Polizisten liefen ein Stück weiter, die Jugendlichen sahen diese und rannten wie vom Blitz getroffen los. Die Polizisten blieben reglos stehen. Hauke und ich mussten sie sogar zur Seite drängen, damit wir den Jugendlichen hinterher rennen konnten. Dies war jedoch ein recht fruchtloses Unterfangen da die zu fangenden schon eine gewissen Vorsprung hatten. Die Polizisten LIEFEN zu ihrem Dienstfahrzeug zurück und fuhren in die Richtung in der die Jugendlichen getürmt waren. Vermutlich ohne Erfolg....

Anscheinend nimmt die Polizei die Notrufe nicht ernst genug, obwohl es in letzter Zeit zu häufigeren Delikten gekommen ist (Diebstähle und Drohungen). Wie sonst kann man es erklären, dass sich das eintreffen der Polizei auf eine dreiviertel Stunde verzögert hat? Auch die Zivilpolizisten hatten an diesem Tag wohl frei, oder machten gerade Kaffeepause..
Muss nun jeder Schüler fürchten, dass diese Übergriffe/Diebstähle nur ein Ende nehmen wenn man sich gegen die Kriminellen zur Wehr setzt? Oder ist eine enge Zusammenarbeit mit der Polizei bald auch in der Realität und nicht nur auf einem Blatt Papier vorhanden?

Ein Gastkommentar von Thomas Beinicke, 12.11.2008.



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