Skifreizeit am Wildkogel, Pinzgau 2009 - Klassen 7b und 7d

Tag 1
Mit Reisegepäck, Skihelm und Reiseverpflegung zur Schule. Am ELG stehen schon ein großer und ein kleiner Reisebus. Schade, dass Titus, Lea und Jonas krank geworden sind. Verabschieden, Winken… los geht's. Langsam legt sich die Aufregung. Herr Jäcke, Frau Fanghänel und Herr Kussmann beginnen mit ihrer Arbeit und schultern die Verantwortung bis Freitag gegen 18.00 Uhr. Sie werden in dieser Woche eigentlich rund um die Uhr im Einsatz sein und versuchen, immer einen Schritt voraus zu denken.
Nach gut 600 km Ankunft in Uttendorf am Jugendgästehaus "Innerwiesen". Jeder trägt sein Gepäck in sein Zimmer und dann wieder in den Bus. Jetzt geht es zur Ski-Ausleihe nach Neukirchen, von wo dann die Gondel uns ins Skigebiet bringen wird.
Die Skischuhe müssen passen und dürfen nicht drücken. Dann noch die Ski und die Stöcke. Wer noch keinen Helm hat, kann auch diesen leihen.
Am Ende dieses Tages haben 53 Skisportler ihr Material beisammen und werden zum Abendbrot erwartet. Vorsuppe, Spaghetti und Nachspeise dazu jede Menge Früchtetee. Die Betten und Zimmer werden jetzt in Beschlag genommen. Währendessen sitzen alle Skilehrer zusammen und besprechen die zukünftigen Skigruppen. Im Ergebnis fahren eine Profi- (Herr Kussmann) und eine Fortgeschrittenen-Gruppe (Herr Auer) sowie vier Anfängergruppen (Frau Fanghänel, Herr Dr. Winkler, Frau Niemann, Herr Wilke).
Wer in welcher Gruppe fährt, teilen die Klassenlehrer und Herr Kussmann in der täglichen 20:30 Uhr-Besprechung mit. Gleichzeitig wird der Ablauf des ersten Skitages besprochen.
Anschließend werden die Skischuhe noch mal angezogen und die Gruppen lernen sich kurz kennen.
Nachtruhe ab 22:00 Uhr. Es war ein langer Tag!

Tag 2
Der Wecker macht gegen 6:15 Uhr -viel zu früh- Krach und ab 7:00 Uhr wartet das Frühstück. In Skihose geht's zum Frühstück. Für die Mittagspause das Brötchen bzw. eine kleine Süßigkeit und den Apfel nicht vergessen. Alle nehmen sich auch Tee mit.
Abfahrt in Skischuhen mit Helm, Rucksack, Stöcken und Skiern gegen 8:00 Uhr in einem Extra-Skibus. 
Jetzt steigt die Aufregung doch etwas. Manche fahren bereits gedanklich im Bus den Berg runter. Fahrtzeit zum Skigebiet: gute 45 Minuten hin.
Auf geht's - sechs in einer Gondel und oben merken wir den Schneefall. Das ist jetzt aber völlig egal. Jede Skigruppen sucht sich einen Platz für die Skierwärmung und Gymnastik und legt los. Laufen, Hüpfen, Arm kreisen, Hocke …..
Herzlichen Dank an Herrn Winkler, der ein zweites Paar Handschuhe dabei hat, als ein Mädchen einen Handschuh unten an der Talstation vergaß. Das war wohl eine gewisse Erfahrung?!
Dann geht es zum ersten Mal auf die Ski. Wir gewöhnen uns in unserer Gruppe an die beiden längeren Bretter unter den Füssen. Gleiten im Flachen, Skatingschritte, erster Schneeflug, Treppen und Grätenschritte - alles ist anstrengend.
Die anderen Gruppen sehen wir nicht, aber in der Mittagspause (ca. eine Stunde) wird das erste Mal sich ausgetauscht.
Am Nachmittag wird es wesentlich leichter. Wir fahren zum ersten Mal mit einem Tellerlift. Die Übungen bleiben schwierig, aber alle kriegen sie hin. Schneeflug mit Gewichtsverlagerung, Die Skistöcke brauchen wir noch gar nicht. Und dass wir am sogenannten "Babyhang" fahren, kümmert uns nicht.  Manchmal steigt einer etwas früher aus dem Lift. Wir fahren dann zu ihm und üben weiter. Der Schneefall stört etwas.
Manche Gruppen machen gegen 13:30 Uhr noch eine kleine Pause. Wir treffen uns dann alle gegen 16:00 Uhr. Einige sind richtig kaputt und andere immer noch voller Tatendrang. Die Klassenlehrer gondeln mit den müden Skifahrern ab und stellen die Ski und Stöcke in einen separaten Raum an der Talstation.
Wir Eltern nehmen die Talabfahrt und genießen das freie Fahren für vielleicht 15 Minuten. Ich bin über die hohe fahrerische Qualität meiner Mitfahrer sehr angetan und habe Mühe zu folgen…nicht schlecht!
Unten angekommen laufen wir zur Bushaltestelle und warten auf unseren Skibus, der uns gegen 17:15 Uhr abholt. Im Bus wird es nach ein paar Minuten leiser. Einige Augen fallen zu…
Nach einer heißen Dusche und dem Abendessen (Vorsuppe, Reis mit Geschnetzeltem, Nachspeise und Tee) kehren die Kräfte zurück. Die Besprechung um 20:300 Uhr geht schnell (kleinere Ordnungshinweise usw.) Schnell rufen Frau Fanghänel und Herr Jäcke zur Nachtruhe (22:00 Uhr) und schnell kehrt auch Ruhe ein.

Tag 3
Mittlerweile kennen wir den morgendlichen Ablauf. Wecker, Zähne putzen und Wasser ins Gesicht, Anziehen, Frühstück, Brötchen für den Tag und Tee, Skischuhe an und 7:50 Uhr zum Skibus.
Nach der Busfahrt die Ski holen und in der Skigruppe auf den Berg. Skierwärmung und Gymnastik, damit die Muskeln locker werden.
Unsere Gruppe beginnt am Babyhang und steigert sich in Geschwindigkeit, Kanteneinsatz und Kurvenfahrten. Das ist die Ausgangsbasis für eine neue Strecke.
Wir fahren hintereinander einen Ziehweg zur Wolkenstein-Alm und orientieren uns an der Skigruppe von Frau Niemann, die sich gut auskennt. Der Nebel nervt. Fahren kann man ja, nur sieht man nichts von der schönen Landschaft.
Vielleicht ist es auch gar nicht so schlecht, den der nächste Hang wird doch etwas steiler…oh, oh.
Jetzt kommt es drauf an, das anzuwenden, was wir in den letzten Stunden immer wieder geübt haben. Irgendwie schaffen wir es, diese Herausforderung zu meistern. Die meisten sind erschöpft und stellen die Frage: Das soll Spaß machen?
Wahrscheinlich, denn alle wollen weiterfahren. Aber bloß nicht diesen Hang und der Babyhang ist langsam auch langweilig. Die Arena "Wildkogel" hat natürlich auch für diesen Fall eine Lösung: einen Hang neben dem Babyhang - genau richtig!
Schnell ist es schon wieder 16:00 Uhr und alle gondeln ab. Warten auf den Bus, Fahrt nach Uttendorf, Duschen, Abendbrot (Kaiserschmarrn mit Apfelmus - in Österreich geht das auch abends).
Besprechung um 20:30 Uhr - Wir bilden etwas geänderte Skigruppen, damit alle ähnlich fahren. Nur haben wir ab heute zwei Profigruppen und drei Fortgeschrittenen-Gruppen. Anfänger haben wir keine mehr!!! Herr Kussmann wird morgen bis Mittag einer kleinen Zweier-Gruppe einen Spezialkurs geben. Die beiden werden sich danach unserer Skigruppe anschließen.
Nachtruhe gegen 22:00 Uhr - wie immer! Wir sind als Verantwortliche und Betreuer froh, dass wir bis jetzt keine Verletzungen zu verzeichnen haben. Durch die kleinen Veränderungen der Gruppen versprechen wir uns Skifreude und Begeisterung auch beim vermeintlich schwächsten Skifahrer. Ich bin heute wieder einmal erstaunt, wie schnell Kinder lernen und Herausforderungen meistern. Erste kleinere Schmerzen (durch die Schuhe), Muskelkater usw. treten auf. Leider ist dies manchmal unvermeidlich und stellt ebenfalls eine Herausforderung dar.
Heute ist Bergfest und in zwei Tagen werden wir wieder in Halle/S. sein. Schon jetzt muss ich einen herzlichen Dank an die Schule senden, dass unsere Kinder diese Skifreizeit mitmachen können. Professionelle Organisation und Durchführung, engagierte Lehrer und  Urlaub nehmende Eltern, Schnee und neugierige und bewegungsinteressierte Kinder sind eine tolle Mischung. Man kann da sicher noch viel mehr schreiben - jedoch muss man es erlebt haben, was "Ski fahren" ausmacht. Denn jetzt kommt der eigentliche Höhepunkt.

Tag 4
Kaiserwetter ist angesagt und das am letzten Skitag. Nach einer kurzen Skigymnastik üben wir heute früh Formationsfahren. Erst zwei, dann vier und dann fünf im Rechteck stehende, dann fahrende Skifahrer. Worauf man jetzt alles zu achten hat: Abstand nach vorn und zur Seite, rechtzeitig und gleichzeitig mit den anderen die Kurve fahren, Gewicht verlagern, Stockeinsatz, in der Kurve  Druck auf die Kante …..
Manchmal sieht es auch richtig "profihaft" aus. Die zwei aus der Kussmann-Spezialgruppe stoßen zu uns und wir fahren, liften, fahren, liften, fahren….Mittagspause.
Eric versetzt uns einen Schreck und verletzt sich. Ohne Fremdeinwirkung, aber mit großen Schmerzen. Die Skilehrer (Herr Auer, Frau Niemann) reagieren professionell, ein Notarzt kommt und Eric wird ins Krankenhaus gebracht. Mit zwei Gehhilfen ist er am Nachmittag zurück und muss allen berichten. Diagnose soll dann eine Prellung gewesen sein. Seine Eltern werden mit ihm in Halle sicher zum Hausarzt gehen und bald ist es hoffentlich eine Skigeschichte. Aber bei uns war die Aufregung groß, vor allem bei Frau Fanghänel. Herr Jäcke war die Zeit über bei Eric und hat sich intensiv gekümmert.
Nach der Mittagspause musste es aber mit den anderen Skifahrer weiter gehen. Jetzt hatten wir blauen Himmel ….Kaiserwetter, endlich! So konnte ich meine Sonnebrille auch einsetzen.
Leider waren einige Schüler schlag kaputt und blieben im Gruppenraum des Bergrestaurants. Sie mussten sich ausruhen.  Wenn sie so fertig sind, können möglicherweise Fahrfehler passieren und davon hat ja niemand etwas…..sehr schade. Wie sagte abends eine Schülerin: "…Die anderen haben richtig was verpasst! Ski fahren ist so toll. Ich hätte nie gedacht, dass ich da runter fahre."
Also sind wir am Nachmittag genau da gefahren, wo es am Vortag sehr problematisch war. Und jetzt…jetzt nutzen alle ihre gelernten Techniken, Kanten und Kräfte. Plopp - da platzten aber viele Knoten.
Als wir wieder oben waren, kam sofort die Frage: "Nochmal? Nochmal!"
Am Ende eines erfolgreichen Tages steht für fast alle Teilnehmer fest: Ski fahren ist keine Hexerei.
15:30 Uhr Abschlussfoto, abgondeln, Ausrüstung abgeben. Busfahrt nach Uttendorf.
Duschen, Sachen packen, Abendbrot (Vorsuppe, Schnitzel mit Pommes, Nachspeise).
20:30 Uhr Besprechung ….nein diesmal Lagerfeuer unter sternklarem Winterhimmel.
Und plötzlich erschien der Skigott ULLR persönlich und es wurden vier Skijünger getauft. Nach einer heftigen Schneeschlacht beruhigten sich die Gemüter und etwas später als sonst gingen alle zu Bett.

Tag 5
Heute nahmen wir Abschied vom Stubachtal. Frühstück um 7:00 Uhr und Abfahrt gegen 8:15 Uhr.
Auf der Rückfahrt gab es keinen Stau, jedoch teilweise ordentlich Schnee und Regen.
An dieser Stelle auch einen großes Dankeschön an Ingo und Falko vom Ford-Autodienst Weißenfels, die unsere Skifahren sicher und zügig hin und zurück fuhren.
Die meisten unserer Skifahrer werden jetzt eine ordentliche Mütze Schlaf brauchen. Da bietet sich das Wochenende hervorragend an und am Montag beginnt die Schule wieder.
Als Elternteil war ich zum ersten Mal bei dieser Skifreizeit dabei. Mein Fazit und "Benotung":
Vorbereitung: 1
Organisation: 1
Übernachtung und Verpflegung: 1
Skigebiet: 1
Skimaterial: 1
Lehrer: 1*
Weiter so!
Harald Wilke

Weiterführende Infos:
- Der ganze Bericht als PDF-Datei
- Mehr Infos auf dem WebBlog der Klasse 7b


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