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Tief betroffen hat das Elisabeth-Gymnasium vom Tod seiner ehemaligen Schulleiterin Sr. Helene Schöpper am 04. Februar erfahren. Mit ihr verliert das Elisabeth-Gymnasium eine Persönlichkeit, die durch ihre Lebensleistung große Hochachtung verdient und die mit ihrem Wirken den Weg des Elisabeth-Gymnasiums wesentlich geprägt hat. Als der katholische Altbischof Leo Nowak im Jahr 1991 auf ausdrücklichen Wunsch und die Initiative von Eltern hin in Halle eine Schule in Trägerschaft des später errichteten Bistums Magdeburg gründete, war es erforderlich eine bewährte Kraft für die Leitung der Schule zu gewinnen. Sr. Helene Schöpper folgte der Bitte des Bischofs die Leitung des Elisabeth-Gymnasiums zu übernehmen. Und das, obwohl sie erst im Jahr zuvor an ihrer alten Schule, dem Gymnasium Marienschule in Lippstadt NRW, einer Schule in Ordenstradition, in den Ruhestand verabschiedet worden war. In einer Zeit des Umbruchs bewältigte sie mit dem damaligen Gründungskollegium, das je zur Hälfte aus Lehrerinnen und Lehrern aus Halle und aus den alten Bundesländern bestand, die Schwierigkeiten des Anfangs. Dazu gehörte auch die noch nicht abschließend geklärte Frage des Standortes der Schule, die zunächst in einem Teil des damaligen Hauses 47 (ehemalige ABF) der Franckeschen Stiftungen untergebracht war. Durch ihren reichen Erfahrungsschatz, ihre wohltuende Gelassenheit, ihr großes Einfühlungsvermögen und ihren Humor verstand es Sr. Helene Schöpper Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie das Kollegium für die Ziele der Schule zu begeistern und den Widrigkeiten des Anfanges zu trotzen. Die Haltung von Sr. Helene entsprang ihrem Glauben an Gott, den sie in offener Dialogbereitschaft für alle erfahrbar machte, die ihr begegneten. Es ist ihr Verdienst und ihre Leistung, für das erste Abitur im Jahr 1995 die Strukturen geschaffen zu haben, obgleich es nicht mehr unter ihrer Leitung stattfand. Der jetzige Direktor der Edith-Stein-Schulstiftung des Bistums Magdeburg, Herr Thomas Quecke, wurde ihr Nachfolger, der sich wie die gesamte Schulgemeinde auch später ihrem Wirken verpflichtet wusste. Sr. Helene Schöpper wurde am 09. Juli 1924 in einer kinderreichen Familie in Dortmund geboren, wuchs in der Revier-Metropole auf und verbrachte dort ihre Schulzeit. Anschließend schloss sie eine kaufmännische Lehre ab und arbeitete als Büroangestellte in Dortmund und Brilon. Nach ihrem Ordenseintritt in Paderborn und dem Abitur an der Lippstädter Marienschule 1953 studierte sie in Bonn Germanistik und Romanistik für das Lehramt am Gymnasium. Ihre Referendarzeit absolvierte sie in Lippstadt und in Paderborn. Ihr Lebensweg führte sie auch nach Beendigung ihrer Ausbildung wieder an die Marienschule. Hier unterrichtete sie die Fächer Deutsch und Französisch. 20 Jahre lang war sie an dieser Schule bis zu ihrer Pensionierung als Schulleiterin tätig. Mit 67 Jahren wurde sie 1991 die Gründungsschulleiterin des Elisabeth-Gymnasiums in Halle, das am 02. September des Jahres den Unterrichtsbetrieb aufnahm. Auch in ihrem Ruhestand nahm Sr. Helene Schöpper Anteil an der Entwicklung des Elisabeth-Gymnasiums durch persönliche Gespräche und in der Überzeugung ihres Glaubens immer wieder im Gebet. Sr. Helene Schöpper schrieb bis zuletzt regelmäßig Briefe an das Kollegium und die Eltern- und Schülerschaft, besonders zu den christlichen Hochfesten und natürlich zum Elisabeth-Tag. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie im Mutterhaus ihrer Ordensgemeinschaft, der Schwestern der Christlichen Liebe, in Paderborn und bedingt durch ihre Krankheit später im Schwesternhaus in Brilon-Thülen. Altbischof Leo Nowak feierte dort am vergangenen Montag mit zahlreichen Trauergästen, darunter auch Kolleginnen und Kollegen des Elisabeth-Gymnasiums, den Gedenkgottesdienst. In Halle wird das Requiem für die Verstorbene am Dienstag, dem 17. Februar um 18.00 Uhr in der Moritzkirche zu Halle gefeiert. Dazu sind alle, die sich dem Elisabeth-Gymnasium und seiner Gründungsschulleiterin verbunden fühlen, herzlich eingeladen.
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