Auf nach Berlin! Die Internationale Jugendbegegnung 2011
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29.04.2011 15:56
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29.04.2011 08:44
Neuigkeiten aus Palästina und Israel bekommt man normalerweise nur aus den Nachrichten, wenn es um Anschläge und illegalen Siedlungsbau geht. Dass es in der Dauerkrisenregion auch Menschen gibt, die sich für den Frieden engagieren, rückt schnell in den Hintergrund. Genau das soll diese Woche ändern: Die Internationale Jugendbegegnung in Berlin.
Als ich mich beworben habe, um an dem Projekt teilzunehmen, war ich ehrlicherweise wenig zuversichtlich. Ob ich da genommen werde? Die Zusage kam vier Tage vor Projektbeginn, mitten in den Ferien. Treffpunkt Baxpax Hostel Berlin Kreuzberg, 26. April, zwanzig Uhr.

„Three in Berlin“ steht auf dem Ausweis, der am ersten Abend jedem von uns angesteckt wird. Wir alle sind junge Menschen, Schüler und Studenten, aus Israel, Palästina und Deutschland, fünfundzwanzig insgesamt. Und dennoch trennt uns so viel. Wir wachsen in vollkommen verschiedenen Kulturen und Gesellschaften auf. Frieden und Freiheit – was für mich selbstverständlich ist, das müssen die anderen mühsam erreichen. Und genau das wollen sie auch unbedingt tun, jeder auf seine Weise. Die Teilnehmer aus Israel sind Aktivisten der NGO „Peace now“. Die Palästinenser betreiben ein Kino in einer Stadt, die bis vor kurzem noch Kriegsschauplatz war. Wir deutschen Teilnehmer sind über die Deutsche Jugendpresse auf das Projekt gestoßen, aus Neugier und Begeisterung am Journalismus.
So verschieden unsere Interessen sind, so vielseitig ist auch das Programm, das uns alle erwartet. Natürlich machen wir eine Stadttour, besichtigen den Bundestag, die Reste der Mauer, das Holocaust-Mahnmal. Und zufällig fällt dann noch der erste Mai mitten in das Programm, in Berlin ein besonderes Highlight.
Nebenbei gibt es auch eine journalistische Aufgabe zu lösen: In Gruppen mit gemischten Nationalitäten dreht jeder von uns einen kurzen Film über einen der Programmpunkte. So sind wir im Büro von Al Jazeera Berlin zu Gast und fragen nach, wie der Sender über die Jasminrevolution berichtet. Wir machen eine Führung durch das ehemalige Gefängnis Hohenschönhausen und treffen einen Kubaner, der dort inhaftiert war. Im Haus der Wannseekonferenz, wo 1942 über das grausame Schicksal von Millionen Juden entschieden wurde, sehen wir uns eine Ausstellung an, bevor uns die Holocaustüberlebende Margot Friedländer ihre eigene Geschichte erzählt. So verbringen wir den „Holocaust Rememberance Day“ am 2. Mai gemeinsam.

Eine Woche vergeht schneller als man denkt. Am Dienstag sind neun Kurzfilme fertig. Und da wir nun wissen, wie viel stundenlange Kleinarbeit in einem vierminütigem Streifen steckt, schauen wir uns unsere Werke besonders aufmerksam an. Wahnsinn, was man aus einer Woche alles mitnimmt. Nicht nur, dass ich jetzt auf Hebräisch bis drei zählen kann. Ich habe neue Freunde gewonnen, und das gleich aus drei Ländern. Und die Nachrichten aus dem Nahem Osten werde ich demnächst wohl besonders aufmerksam verfolgen.

Wer sich für das Programm der Deutschen Jugendpresse interessiert, findet Infos auf der Website:

www.jugendpresse.de

Anne-Kirstin Berger 11a


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