"Sprache und Politik"
Euro-Rettungsschirm. Fiskalpakt. Diätenerhöhung. Das sind nur einige Themen, die vor kurzem in den Medien ein beliebtes Diskussionsthema darstellten. Doch welcher Jugendliche versteht, worum es dabei wirklich geht?
Mit genau dieser Problematik setzte sich das Projekt „Sprache und Politik“ der „Jungen Akademie Wittenberg“ auseinander. Die zwei Initiatoren des Projekts und FSJler der „Evangelischen Akademie Wittenberg“ Lukas Kiepe und Johannes Neumann luden zwei 10. Klassen aus Sachsen-Anhalt (eine 10. Klasse vom Luther-Melanchthon-Gymnasiums in Wittenberg und wir, die 10a) ein, um am Projekt teilzunehmen. Zunächst gab es in jeder Schule eine Anwärmphase zum Einarbeiten als Doppelstunde. Dann, am 20.06.2012 fuhren wir nach Wittenberg zur „Evangelischen Akademie“, um dort mit der anderen Klasse zum Thema zu arbeiten. Drei Workshops waren für uns vorbereitet: zu Politischer Satire, zur Streitkultur der Politiker und zu Politikbeiträgen in den Radio-Nachrichten. Nach einer Pause beschäftigten wir uns in neuen Gruppen mit Handlungsempfehlungen für Bildungseinrichtungen, Medien und vor allem für die Politikerinnen und Politiker, damit Politik für Jugendliche künftiger interessanter und insbesondere verständlicher wird. Diese Handlungsempfehlungen beinhalteten unter anderem den Wunsch nach mehr Podiumsdiskussionen, bei denen Politiker ihre Argumentation verständlich und in kurzen Sätzen vorbringen sollen. Außerdem sollten sich politisch Engagierte viel häufiger für Interessen von Schülerinnen und Schülern einsetzen. Das Wahlalter zu Landtagswahlen sollte auch auf 16 Jahre gesenkt werden, war unsere erklärte Meinung.
Diese Handlungsempfehlungen für die Politik trugen wir am 02.07.2012 vor, nämlich bei unserem Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff in der Staatskanzlei in Magdeburg. In einer Diskussionsrunde nahm er sich Zeit, mit uns über die Punkte zu sprechen. Dabei erklärte er die durchaus gerechtfertigte Diätenerhöhung der Landtagsabgeordneten in Sachsen-Anhalt, riss den Fiskalpakt an, bei dem es um die Schuldenreduzierung der Länder und damit um die Stärkung der EU geht und sprach ausführlich über die Notwendigkeit des Euro-Rettungsschirms. Nach anderthalb Stunden endete die Diskussion. Wir haben nun besser verstanden, wozu der Eurorettungsschirm dient. Jetzt bleibt noch zu hoffen, dass die Handlungsempfehlungen bei Herrn Dr. Haseloff in den richtigen Händen sind und irgendwann umgesetzt werden… Übrigens vermittelte er keinen Optimismus bzgl. des Wahlalters. Er ist dezidiert für die Beibehaltung des bestehenden Reglements. Na ja, Sachsen-Anhalt wäre dann Vorreiter in der 16er Riege deutscher Länder – kaum auszuhalten, oder?
Medienreaktionen gab es auch vielfältig, doch leider ohne Nennung unserer Klasse und Schule. Vgl. z.B. www.halleforum.de,
Rebekka Langer, 10a
Weiterführende Infos:
- Beitrag in Halleforum


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