"Gemeinsam-Miteinander"
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11.09.2012 09:57
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11.09.2012 10:32
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11.09.2012 09:17
Am Dienstag, dem 11. September fand auf den Brandbergen ein Sportfest für Menschen mit Behinderungen statt. Unter dem Motto „Gemeinsam- Miteinander“ wurden sportliche Betätigungsmöglichkeiten angeboten. So zum Beispiel Erbsenweitspucken, Kegeln oder Riesenmikado.
Das dritte Jahr in Folge waren die zehnten Klassen des Elisabeth-Gymnasiums anwesend, um Erfahrungen zu sammeln und zu helfen. Am Anfang des Tages wurden die Schüler eingeteilt, einige sollten an den Stationen die Regeln erklären und die Werte nehmen, andere hatten den Auftrag mit den Sportlern mitzulaufen und sie zu betreuen. Die stationsbetreuenden Schüler wurden in die zu erledigenden Aufgaben eingewiesen und hatten Zeit diese selbst einmal auszuprobieren. Danach folgte ein Warmup, das von einer Schülerin, Paula Flemming, angeleitet wurde. Ein tolles Gefühl sei es gewesen, wie jeder mitgemacht habe. Anschließend wurden die Stationen freigegeben.
Wir wurden von der Gruppe, der wir uns zuordneten, sehr offen und freundlich begrüßt. Es ist bemerkenswert, wie ehrlich und direkt Menschen sein können.
Manche hatten bei dem Gedanken an das Sportfest ein mulmiges Gefühl. Sie waren unsicher wie sie sich verhalten sollten, wollten nichts falsch machen. Glücklicherweise ist das schnell verflogen, denn die Angst, etwas falsch zu machen war total überflüssig. Einfach man selbst zu sein hat sehr gut getan. Diese Ehrlichkeit fehlt unserer Gesellschaft oft.
In einem Gespräch mit Herrn Niegsch, dem Betriebsleiter der Werkstatt der „Lebenshilfe“ in Halle, ging es unter anderem um die Problematik der Exklusion. Damit ist gemeint, dass viele Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung von einem großen Teil des gesellschaftlichen Lebens ausgeschlossen sind. Aber gerade Berührungspunkte innerhalb der Gesellschaft sind wichtig, denn nur so können Berührungsängste und Vorurteile abgebaut werden. Wir können von Menschen mit Behinderungen so einiges lernen, wie zum Beispiel die unverstellte und offene Art, die viele Schüler an diesem Tag so intensiv erlebt haben. Ebenso die Freude, selbst über kleinste Erfolge und Errungenschaften und die Kunst, trotz seiner Einschränkungen mit sich und der Welt zufrieden zu sein.
Frau Judith Niestroj, im begleitenden Dienst in der Werkstatt für seelisch Behinderte tätig, erklärte, dass es keinen Wettbewerb gebe, da die Sportler ja mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen kämen. Herr Krämer, Bewegungstherapeut bei der „Lebenshilfe e.V.“ und ehemaliger Sportlehrer, würde Sportnoten grundsätzlich abschaffen. Die Möglichkeit Sport zu treiben müsse wählbar sein, bestenfalls zum Bedürfnis werden. Es gehe weniger um Erfolge oder Leistung, sondern um den Spaß an der Sache als Verbesserung der Lebensqualität.
Spaß war auf jeden Fall vorhanden und auch den Schülern hat die Veranstaltung viel gegeben. Es ist toll, dass es dieses Sportfest gibt und dass Organisatoren, Sponsoren und Ehrenamtliche sich dafür eingesetzt haben. Das Elisabeth-Gymnasium sollte auch im nächsten Jahr wieder dabei sein.
Levin Eichert, 10d


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