"Schaffen, sparen, Planerfüllung - wie wir wurden, was wir sind" - Zum 13. DD-Austausch zwischen Halle und Gerlingen
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20.10.2012 12:42
Seit mittlerweile 13 Jahren findet nun schon traditionsgemäß der deutsch-deutsche Austausch zwischen dem Elisabeth-Gymnasium in Halle und dem Robert-Bosch-Gymnasium Gerlingen statt. Jeweils 15 SchülerInnen der Klassenstufe 10 beider Schulen treffen sich, um gemeinsam verschiedene Aspekte der deutschen Geschichte zu beleuchten und die gemeinsame Vergangenheit lebendig zu halten und zu bewahren. Ursprünglich wurde der Austausch eingeführt, um Kontakte zwischen Schulen im ehemaligen östlichen und westlichen Teil Deutschlands zu knüpfen und ggf. Vorurteile abzubauen.
Die Intention des Austausches hat sich insofern etwas gewandelt, als dass die SchülerInnen inzwischen alle nach der „Wende“ geboren wurden und durch die Zeit zusammengewachsen sind. Nach wie vor ist es aber wichtig, die Deutsche Geschichte zu kennen. Der DD-Austausch bietet den SchülerInnen die Möglichkeit an jährlich wechselnden Themen einen mit Sicherheit spannenden Einblick in die Geschichte Deutschlands zu erhalten.
In diesem Jahr lag der inhaltliche Schwerpunkt des Austausches in der Herausarbeitung der Unterschiede in der Entwicklung der Lebensqualität, der Wirtschaft und der politischen Freiheit in Ost– und Westdeutschland nach der Teilung, sowie der Untersuchung, ob die beiden unterschiedlichen Ausgangssituationen von „Ost und West“ auch die heutige Gesellschaft noch beeinflussen. Dazu konnte die 34 köpfige Gruppe an verschiedenen Orten und auf unterschiedliche Arten Eindrücke sammeln, um dann die Ergebnisse schließlich in einer Abschlusspräsentation darzustellen.
Im zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig erhielt die Gruppe eine Führung zum Thema „Mit 17 Jahren jung sein in Deutschland“. Eine Bootsfahrt auf dem Karl-Heine Kanal veranschaulichte wie sich das Stadtbild Leipzigs nach 89 geändert hat, indem die nun leer stehenden Industriegebäude saniert und zu Wohngebäuden umfunktioniert wurden. Darüber hinaus standen eine Besichtigung der Leuna-Chemiewerke, eine von den SchülerInnen vorbereitete Radtour durch verschiedene Neubaugebiete (vor und nach 89) in Halle sowie der Besuch einer Fotoausstellung zum Aussehen von Halle vor der Wende auf dem Programm. Der gemeinsame Besuch des Fußballspiels Halleschen FC gegen den VfB Stuttgart rundete am freien Tag das Programm in Halle perfekt ab.
Nach den ersten 5 Tagen in Halle, machte sich die Gruppe am 6. Tag mit einem Umweg über die ehemals innerdeutsche Grenze auf den Weg nach Gerlingen. Dieser „Umweg“ ist einer der wichtigsten Programmpunkte des Austausches und wird jährlich gerne in Kauf genommen. Erster Stopp ist das Zonengrenzmuseum in Helmstedt. Von dort geht es nach einer Einführung nach Hötensleben, wo Reste von Grenzbefestigungen besichtigt werden können. Der Schluss bildete die Gedenkstätte Marienborn – der Autobahnübergangsstelle von Ost nach West, die noch heute die damals herrschende angespannte Atmosphäre wiederspiegelt.
Auf Gerlinger Seite hatten die SchülerInnen ebenfalls viele und abwechslungsreiche Möglichkeiten, Informationen zu ihren Themen zu sammeln. Im Stadtmuseum in Pforzheim schilderte ein Zeitzeuge seine Eindrücke und Erlebnisse während des britischen Bombenangriffes und der Totalzerstörung Pforzheims am 23. Februar 1945, sowie des anschließenden Wiederaufbaus. In der folgenden Stadtführung kam man nochmals an den entscheidenden Stellen des 23.2.1945 vorbei.
Mit dem Besuch des „Hauses der Geschichte“ und einer Führung im Daimler-Museum näherte sich der 10-tägige Austausch schon wieder seinem Ende. Der letzte Tag steht dann immer ganz im Sinne der Ergebnissicherung und –präsentation.
Und so können wir auch in diesem Jahr wieder auf einen erfolgreichen DD-Austausch zurückblicken. Wir hoffen, dass alle einen interessanten und unvergesslichen Einblick in die deutsche Vergangenheit erhalten haben und sich die neuen Freundschaften noch lange halten werden.
Anja Beuchle


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