Taizé 2004 - internationale Jugend begegnet sich

Geschichte
1955 baute in der Gegend von Taizé ein junger Mann einen Verein auf, der sich um Kinder kümmerte, die Ihre Familie im Krieg verloren hatten. Er nahm Brüder auf, die sich um die Mitbetreuung der Kinder kümmerten. Allmählich schlossen sich weitere junge Männer den ersten Brüdern an. Ostern 1949 banden sie sich endgültig zum gemeinsamen Leben in Ehelosigkeit und großer Einfachheit. Heute zählt die Communauté de Taizé an die 100 Brüder, Katholiken und aus verschiedenen evangelischen Kirchen. Sie stammen aus über 25 Ländern. Durch ihr einfaches Dasein ist die Communauté ein konkretes Zeichen der Versöhnung unter gespalteten Christen und getrennten Völkern. Die Brüder bestreiten ihren Lebensunterhalt ausschließlich mit Erlös ihrer Arbeit. Sie nehmen keine Spenden oder Geschenke an. Ihre persönlichen Erbschaften behalten Sie nicht, sondern spenden sie den Armen. Seit den 50. Jahren leben einige Brüder an benachteiligten Orten der Erde und sind dort Zeugen des Friedens, an der Seite von Menschen, die leiden (z.B. Afrika, Asien, etc).

Die Interkontinentalen Jugendtreffen
Von Anfang Februar bis Mitte November kommen jede Woche Jugendliche aus verschiedenen Erdteilen auf den Hügel von Taizé. Sie suchen in Gemeinschaft mit vielen Anderen nach einem Sinn für ihr Leben. Sie sind unterwegs zu den Quellen des auf Gott. In Taizé sind die Jugendlichen bei einer Communauté von Brüdern zu Gast, die sich mit einem Lebenslangen "Ja" auf die Nachfolge Christi eingelassen haben. In Taizé hören Jugendliche aus aller Welt mit viel Zeit und Ausdauer einander zu. In den Begegnungen stellt sich heraus, dass es bei aller der Vielfalt der Christlichen Überlieferung und der Kulturen gemeinsame, einmütige Wege gibt, eine tiefgehende Einheit zu finden.

Das war Taizé für uns
Am Samstag, den 15.05.04 fuhren wir in insgesamt mit Jugendlichen aus verschiedensten Halleschen Gemeinden vom Hallmarkt ab. Nach einer 12-Stündigen nächtlichen Busfahrt, mit den sehr sympatischen Fahrern "Hansi", "Willi" und "Rüdiger" erreichten wir die Communauté Taizé. Nach dem Ausladen des Gepäcks genossen wir die herlichen Temperaturen und die Strahlende Sonne des Sonntagmorgens. Da es sich um einen Sonntag handelte, gab es das Frühstück, bestehend aus einem Baguettebrötchen, einem Stück Butter und Dank des Sonntages ein bisschen Marmelade erst gegen 9.00 Uhr. Danach folgte ein Gottesdienst. Nach diesem ging es zum Zeltaufbauen. Nach Mittag und Kaffe, ging es in den Abendgottesdienst. Nach diesem wurden viele Hallenser gebeten, das Abendessen auszuteilen, was allen in den 4 Reihen viel Spaß bereitete, da man "nur" 1000 Jugendliche versorgen musste. Den ganzen Tag über reisten Jugendliche aus aller Welt an. Wie sich am nächsten Tag nach der Einführung herausstellte bestanden diese Größtenteils aus Deutschen, Niederländern und Schweden. Wir wurden, Abhängig vom Geburtsdatum (welches auf Grund von Freundschaften nicht immer dem Original entsprach) in internationale Gruppen eingeteilt. Wir (Markus und Johannes) bildeten eine Gruppe mit den Frankfurtern Shari und Madeline, der Hallenserin Nadja, sowie den Schweden Beatrice, Charlotta, Alexa, Gustav, Magnus und den Leitern Sieglinde Roessel und dem hallischen Pfarrer Martin Eichner. Die ganze Woche über trafen wir uns Vor- un Nachmittags zur Bibeleinführung und zu anschließenden Diskussionen und spielen in den Kleingruppen. Innerhalb der Gruppe war die Verständigungssprache Englisch. Abends sollten wir, der uns wie jeder anderen Gruppe zugeteilten Arbeitsaufgabe nachgehen. Diese bestand in unserer Gruppe aus dem Austeilung des Abendessens.
Am Mittwoch kamen wegen Christi Himmelfahrt weitere 2000 Jugendliche aus aller Welt. Dies merkte man vor allem an der, nun mit 3000 Menschen gefüllten Kirche, sowie der langen Essensschlange. Zum Glück kamen unter all diesen fremden Gesichtern auch hin und wieder bekannte Gesichter vor, die einem doppelte Portionen auf den Teller luden.
Abends vergnügten sich viele Jugendliche im "Oyak", einem Non-Profit-Store in dem man z.B. (warme) Speisen und (alkoholische) Getränke zum Selbstkostenpreis erwerben konnte, mit Musik und Tanz, da hier die Nachtruhe (im Gegensatz zum restlichen eil von Taizé) erst gegen Mitternacht begann. Sehr Eindruchsvoll waren auch die Night-Guards, welche  an den Zelten für Ruhe sorgten.
Am Sonnabend Abend verabschiedeten wir die Schwedeninnen und Schweden und bereiteten uns langsam auf unseren Heimweg vor. Am nächsten Morgen gab es dann zum letzten mal das gewohnte Frühstück und traten gegen 9.30 Uhr unsere Heimfahrt an. Gegen 22.00 Uhr erreichten wir schließlich, nach einer schönen, aber viel zu kurzen Woche den Hallmarkt in Halle.

Ein Artikel von Johannes Bergunder und Markus Teichmann

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