"Bewegung verbindet - Rollstuhl-Sport macht Schule
"Auf die Rollis, fertig, los", Rolli Trainer Lars Christink (vorn) und Mathias Sinang (3. V. l.) geben Anweisungen und helfen
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, v l. Matthias Stolze (BG Kliniken Bergmannstrost Halle) Dr. Volkmar Stein, BSSA-Präsident, Kultusminister Stephan Dorgerloh, Schirmherr, Martin Plenikowski, Unfallkasse Sachsen-Anhalt(Klick zum Vergrößern)
, v l. Matthias Stolze (BG Kliniken Bergmannstrost Halle) Dr. Volkmar Stein, BSSA-Präsident, Kultusminister Stephan Dorgerloh, Schirmherr, Martin Plenikowski, Unfallkasse Sachsen-Anhalt
Kultusminister Dorgerloh gibt offiziellen Start für zweite Phase des Schulprojektes

Am Montag, 31. August 2015, gab Sachsen-Anhalts Kultusminister, Stephan Dorgerloh, am Elisabeth-Gymnasium den Start für die zweite Phase des landesweiten Schulprojektes „Bewegung verbindet – Rollstuhlsport macht Schule“. „Unsicherheiten im Umgang mit Menschen mit Behinderung sind für uns alle oft noch an der Tagesordnung. Deshalb ist der Perspektivwechsel in Eigenerfahrung, den die Schülerinnen und Schüler bei diesem Projekt erleben, so wesentlich“, betonte der Minister.

Seit März 2011 realisieren die Partner Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt (BSSA), Berufsgenossenschaftliche Kliniken (BG) Bergmannstrost Halle und Deutscher Rollstuhl-Sportverband (DRS) sowie die Unfallkasse Sachsen-Anhalt das Schulprojekt für Sachsen-Anhalt „Bewegung verbindet – Rollstuhlsport macht Schule“. Es wird mit maßgeblicher Unterstützung von LOTTO Sachsen-Anhalt umgesetzt. In der ersten Projektphase bis Ende 2014, bei dem das Elisabeth-Gymnasium neben der praktischen Teilnahme am Projekt auch die Dokumentation bis hin zur Herausgabe einer Zeitung übernahm, nutzten 4303 Schülerinnen und Schüler aller Schulformen zwischen Arendsee und Zeitz das Angebot. Die steigende Nachfrage und das sehr positive Echo der Jugendlichen, Pädagogen und Sozialarbeiter zeigen den Wert des Projektes deutlich.

Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9b und 9d des Elisabeth-Gymnasiums sind am diesjährigen Schuljahresanfang so ziemlich überrascht worden, für das Projekt ausgesucht worden zu sein, kam die Terminanfrage, ob das Elisabeth-Gymnasium wieder mitmachen würde, mitten in den Sommerferien, sodass wenig Zeit für die Vorbereitung blieb. Aber so sammelten zwei der vier neunten Klassen des Elisabeth-Gymnasiums unter fachkundiger Anleitung der Rolli-Trainer Michaela Schlett, Lars Christink, Mathias Sinang und Frank Semmler sowie Projektkoordinator Volker Möws von den BG-Kliniken Bergmannstrost und Robert Strohschein vom BSSA eigene Rolli-Erfahrungen. Mit Alltagsrollstühlen erkundeten sie den Schulhof und registrierten Schrägen, Absätze aber auch verschiedenen Wegbeläge ganz neu. In der Sporthalle lernten sie das Tempo von Sport-Rollis kennen, erlebten verschiedene Sportspiele und Rollstuhlbasketballsequenzen. Die spätsommerliche Hitze konnte ihr Temperament nicht bremsen und der Applaus für das Trainerteam war eine Bestätigung für die gute Projektarbeit.

Der Kultusminister zeigte sich sehr interessiert und suchte intensiv das Gespräch mit allen beteiligten Projektpartnern. Schulleiter H.-M. Mingenbach nutzte die Gelegenheit, um Minister Dorgeloh ausführlich über die Inklusionsarbeit des Elisabeth-Gymnasiums zu informieren. Schülerinnen und Schüler, die körperlich gehandicapt sind, werden so gut es geht in den normalen Unterricht integriert und nicht abgesondert beschult. Möglich macht dies eine besondere Qualifikation von KollegInnen, sodass die Inklusionsarbeit auch kompetent erfolgen kann. Darüber hinaus wird mit dem schulinternen Compassion-Projekt auch an Haltungsfragen gearbeitet. Wenn dann in der 10. Jahrgangsstufe für die Schülerinnen und Schüler die Unterstützung des Sportfestes der halleschen Behindertenwerkstätten sowie das 14-tägige Sozialpraktikum anstehen, sind schließlich eine Reihe von praktischen Erfahrungen gemacht worden, die den besonderen Blick für Mitmenschen geschärft haben - für eine christliche Schule selbstverständlich, und das Rollstuhlsport-Projekt trägt einen Mosaikstein dazu bei.

Thomas Dölle


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