Musikkurse des zwölften Jahrgangs in der Berliner Philharmonie
In der Schule die Partituren großer musikalischer Werke zu analysieren, sich mit Vertretern und Charakteristika der Musikepochen auseinanderzusetzen oder die Grundlagen der Musiktheorie zu erlernen - all dies sind für den musikbegeisterten Schüler zwar keine Bürden, doch um Musik wirklich begreifen zu können, helfen selbst die schönsten Tafelbilder nichts: Musik muss man einfach erleben!

Das jedenfalls fanden 24 Schülerinnen und Schüler des zwölften Jahrgangs und machten sich deshalb am 06. September 2016 gemeinsam mit Herrn Konopik und Frau Berndt auf nach Berlin, um den Münchner Philharmonikern unter Leitung von Valery Gergiev bei der Aufführung von Galina Ustvolskayas dritter sowie Dimitri Schostakowitschs vierter Sinfonie beizuwohnen.

Allein das Philharmoniegebäude beeindruckte alle, die zum ersten Mal dort waren, mit seiner Größe und seiner einzigartigen Innenarchitektur, die es uns erlaubte, von unseren Plätzen aus dem Dirigenten ins Gesicht und den Musikern beim Spielen über die Schulter zu schauen.

Die sehr spirituelle, von einem recht kleinen Orchester gespielte dritte Sinfonie von Ustvolskaya rief bei den meisten von uns zwar Faszination, aber eher wenig Verständnis hervor, doch stellte sie für uns alle ohnehin vielmehr den Auftakt zu dem eigentlichen Grund unseres Kommens dar: Der vierten Sinfonie von Schostakowitsch. Die schiere Größe des Orchesters und die damit einhergehende Lautstärke, die Brutalität, die Emotionen und die nicht enden wollende Spannung des Werks lassen sich mit Worten kaum beschreiben; Wäre dies möglich, so wäre der Weg vom Klassenzimmer in die Philharmonie schließlich kaum notwendig gewesen.

Wir übernachteten in einer Jugendherberge in Berlin und traten am nächsten Morgen nach dem Frühstück wieder den Rückweg nach Halle an. Für uns alle war der Besuch der Philharmonie eine einzigartige Erfahrung, ein Erlebnis, an das wir uns ganz sicher viel öfter und lebhafter zurückerinnern werden als an jede noch so interessante Musikstunde.

Antonia Grunert




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