Theater am ELG: Der Fächer
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Nach dem Drama "Romeo und Julia" und dem Weltuntergangsstück "Armageddon" stand diesmal eine Komödie von Goldoni auf dem Spielplan der Theatergruppe des ELG. Nicht der Diener zweier Herrn war diesmal das Objekt von Zank und Streit sondern ein einfacher Fächer.  Was die Schüler unter fachkundiger Leitung von Frau Herting und Frau Wessely auf die Bühne gestellt haben, war wirklich beachtenswert. Neben den umfangreichen Texten, die zu lernen waren, mussten Szenen geprobt , und Fechten mit Besenstielen trainiert werden. Musik musste komponiert und arrangiert, das Bühnenbild erstellt und die Requisiten besorgt werden.

Das Stück fesselte selbst die Dritt- und Viertklässler über zwei Stunden. Dafür sorgten neben dem tollen Auftreten der Schauspieler auch die gekonnte Inszenierung mit musikalischen Unterbrechungen und "Showeinlagen".

Ein großer Erfolg wäre es, wenn die jungen und älteren Zuschauer, durch solch ein Stück angeregt, wieder öfter ins Theater gingen.

Das wir unserer Schulgemeinde so einen kulturellen Leckerbissen anbieten können, ist alleine schon ein unschätzbares Juwel.

Wer sich das Stück später noch einmal ansehen möchte, kann bald eine DVD kaufen.

[KRA, 5.6.2007]

Das Team:

Jessica Börnicke 10d..... Signora Geltruda
Felicitas Arnold 8c......... Candida
Laura Müller 8d & Stephanie Würz 8d... Diener
Benjamin Seliger 10b..... Signor Evaristo
Mathilde Lehmann 10a.... Conte Roccamonte
Johannes Sträter 10d..... Barone del Cedro
Elisabeth Muntschick 10d... Apotheker Timoteo
Rebecca Swalve 8c..... Inhaberin eines Modesalons
Clemens Wansa 10d... Schuster Crespino
Jannis Wöllenweber 10b.. Bauer Moracchio
Victoria Reiß 10a.... dessen Schwester
Christopher Ballhausen 10d... Gastwirt Coronato
Lisa Hampel 8c..... Coronatos Kellner

Johannes Bergunder und Marcus Teichmann 11  sind für die Technik verantwortlich, Christopher Ballhausen, David Korger und Philipp Winkler 10d gestalteten das Bühnenbild und die Litfasssäule. Tilman Köhler 10d zeichnete die Fächer für das Programm, Henrik Fischer 10b und Felix Abraham 10b gestalteten die Plakate, Olaf Konopik kümmerte sich um die musikalische Gestaltung und Dagmar Herting und Katrin Wessely führten Regie.

Unser Dank gilt  Davids Opa, Herrn Joachim Perl, der das Gerüst aufbaute, Germar Goetze, der den Kampf der Kontrahenten einstudierte, der Fachschaft Kunst, Ruth Beringmeier, Beate Höwer, Beate Kretschmer, Bärbel Illian, Irma Quecke und dem  Restaurant Bella Italia für einige Requisiten und Martin Scheibe für das Layout des Programms.

Ann Borgwardt, Henriette Linde 10b, Max Pulst  11 und Marius Tautz 11 haben im Laufe der Inszenierung das Team verlassen. Für ihr passioniertes und engagiertes Spiel danken wir ihnen an dieser Stelle herzlich.  
Schülerinnen und Schüler der 11. Jgst. bieten  während der Pause und nach der Vorstellung  eine Erfrischung an.

Das Stück:  Der Fächer  von   Carlo Goldoni

Gibt es etwas Herzerfrischenderes nach dem Wonnemonat Mai als herzergreifendes Liebeswerben, verquere Missverständnisse, feurige Liebhaber, heiratsfähige Damen und … ein erlösendes Happy End ?!
Die Theater- AG will  zum 300.Geburtstag Goldonis (1707 - 1793) die Theaterfreunde mit einem Lustspiel  im Stil Molières erfreuen. Als großer Theaterliebhaber zaubert der Venezianer Carlo Goldoni schillernde Typen seiner Zeit trefflich belebt auf die Bühne.
Zeitübergreifende menschliche Schwächen und Schrullen bringen in der Leichtigkeit der Darstellung die Zuschauer zum Schmunzeln. Neben der rural- bäuerlichen Szenerie, dem legeren Kaffeehaushaustreiben, dem süffigen Wirtshausleben erlebt der Betrachter  den einfach derben Handwerkerstand, ereifert sich über den Adligen als Boheme  und freut sich über die gut bürgerliche Noblesse zweier Damen. Wahre Gefühlsausbrüche löst ein kleiner Gegenstand aus: Ein Fächer

Zum Autor:

Carlo Goldoni wurde am 25. Februar 1707 in Venedig geboren. Seine Jugend war ruhelos, da die Mutter mit dem Bruder Gian Paolo in Venedig lebte, während er mit dem Vater durch die italienischen Lande zog. Als Arzt war der Vater auf Aufträge angewiesen, und  Geld fehlte immer. Doch der junge Carlo biss sich durch, legte an der ehrwürdigen Universität zu Padua sein Juraexamen ab und war an den Schauspielhäusern Italiens zu Hause. Seine wahre Lehrmeisterin aber blieb Venedig, die Goldonis Sinnlichkeit, seine Lebensfreude und seine Weltklugheit ausbildete. Trotz seines Riesenerfolges der Uraufführung des "Dieners zweier Herren" im Jahre 1747 und seines Ruhmes als Komödienschreiber (137!!!) wurde er von dem Grafen Gozzi  und seinen Märchendramen zurückgedrängt. 1761 ging er nach Frankreich, wo er an der Comédie francaise tätig war. Ludwig XVI ernannte ihn zum Sprachlehrer seiner Tochter. Trotz seines Erfolgs starb er nach den Wirren der Französischen  Revolution 1793 in Armut.   Tüchtigkeit, Anstand und Gleichberechtigung bestimmten Goldonis Moral. Oft richten sich seine Spitzen  gegen den parasitären Adel und seine bürgerlichen Nachahmer. Goldonis rühriges Kleinbürgertum mit seinem Arbeitsethos, seiner Aufrichtigkeit und Verschmitzheit weiß, dass ihm die Zukunft gehört.

( Quelle: Die Zeit Nr. 9, 22. Februar 2007, S.96 )



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