Projekttage in der Gedenkstätte Roter Ochse Halle (Saale)
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Am Montag, den 06.09., starteten wir im Roten Ochsen mit der Besichtigung der Ausstellung im ehemaligen Hinrichtungsgebäude, eingeschlossen die eigentliche Hinrichtungskammer. Im Veranstaltungsraum wurde uns weiterführend ein Film über den katholischen Priester Carl Lampert gezeigt, der einer von vielen Menschen ist, die den Justizmorden seitens der Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Anschließend sowie in den folgenden zwei Tagen hatten wir als Klasse die Möglichkeit, uns intensiv in Kleingruppen mit dieser Thematik zu befassen. Dabei konnten wir viel über das beeindruckende Leben Carl Lamperts erfahren, uns mit anderen Opfern beschäftigen und außerdem versuchen, die Gedanken, Gefühle und Handlungen beteiligter Personen nachzuvollziehen. Hierbei entstanden tolle Ergebnisse, die die Zuhörer zum Reflektieren und Nachdenken einluden. Vorgetragen wurden diese von uns während und nach einem Gedenkgottesdienst am Samstag, den 13.11., Todestag von Carl Lampert und zwei weiteren Priestern. Der Hauptteil des Gottesdienstes fand im Raum der Hinrichtung statt. Zu Beginn schufen wir einen Moment der Stille und Besinnung, welcher aus dem mehrmaligen Anschlagen einer Klangschale bestand. Im Anschluss wurden die Namen und Umstände der am 13.11.1944 Hingerichteten vorgelesen, wobei wir für jede Person eine Rose auf die Glasscheibe, die die frühere Hinrichtungsstelle markiert, niederlegten. Daraufhin gingen wir zu dem Lesen des Abschiedsbriefes, welchen Carl Lampert in seinen letzten Stunden verfasste, über, worauf eine modernisierte Version eines solchen Briefes folgte. Die andächtige Atmosphäre wurde zusätzlich durch Musik- sowie Gesangseinlagen unterstrichen und der Gottesdienst wurde mit einem abschließenden Segensspruch durch Herr Koschik abgerundet. Nach der eigentlichen Gedenkfeier stellten wir die anderen Projekte in einem separaten Raum vor. Darunter waren die nähere Auseinandersetzung mit einem weiteren Opfer des damaligen Rechtssystems namens Anna Piehler, eine dramatische Darstellung der gesellschaftlichen Ausgrenzung zu dieser Zeit und eine Ausarbeitung in Form eines Flyers bezüglich der Frage, ob jeder das damalige System ohne Bedenken unterstützte, anhand des Beispiels von Werner Lüben, einem ehemaligen Senatspräsidenten. Im Laufe der Projekttage haben wir tiefgreifende und informative Einblicke in das Leben der Opfer des NS-Regimes bekommen. Zum Teil hat das unangenehme und beklemmende Gefühle in uns hervorgerufen, aber auch Hoffnung und Bewunderung angesichts des Mutes anderer. Wir bedanken uns für diese wichtige und inspirierende Erfahrung bei allen Mitwirkenden. Tina Hülsmann und Theo Ahrens, Klasse 10b Dieser Text als PDF-Datei Leben und Wirken von Werner Lueben, Senatspräsident beim Reichskriegsgericht Weitere Aktionen: - Artikel drucken |