Im Rahmen der Sozialkundekurse der 11 Klassen, geleitet von Frau Falkenhagen sowie Frau Gerdsen -Neumann fuhren wir nach Hedersleben um uns spielerisch in die Welt der POLitik & Internationalen Sicherheit einzufühlen. Darunter konnten wir uns recht wenig vorstellen, doch als wir ankamen sollten wir schon bald ein recht gutes Bild von unserer Beschäftigung die nächsten 3 Tage haben: POL&IS wird in einem großen Raum gespielt, ähnlich einer Konferenzhalle. Angeleitet und unterstützt wurden wir als "junge Welt" von zwei Jugendoffizieren der Bundeswehr. Das Konzept besagt, das jedes der großen Länder der Welt (z.B USA, GUS, Afrika, Indien..) von jeweils vier Schülern vertreten wird. Diese Vier nehmen die Rollen der jeweiligen Regierungschef, Staatsminister, Wirtschaftsminister und Opposition ein. Die Rollen werden ausgelost, wer sich allerdings gar nicht für ein Land begeistern kann hat immer noch die Möglichkeit Presse, NGO (Hilfsorganisationen wie Green Peace) oder sogar UN Generalsekretärin zu werden Es gilt sich nun in den typischen Aufgaben dieser Staatsorgane zu bewähren, in mehreren Spielzügen an einer großen Landkarte den Standort der jeweiligen Truppen zu verändern, auf oder abzurüsten, im Wirtschaftsraum mit Industriegütern und Rohstoffen handeln, Geheimverträge mit befreundeten Ländern abschließen und natürlich alles vor der unabhängigen Weltpresse geheim halten. Am Ende eines so gefüllten POL&IS Jahres (Dauer: ca. 2-3 Stunden) hält zuerst die UN General Sekretärin eine Zusammenfassung zum gelaufenen Jahr, die Presse einen Überblick über die delikaten Ereignisse und die NGO´s einen Bericht ihrer Tätigkeiten. Als Abschluss kommt jedes Land zu Wort und meldete seine Erfolge oder Misserfolge. Es gibt genügend zu tun für Abgeordneten der Länder, denn ein Jugendoffizier erstellt zu jedem neuen Jahr Ereignisse, die die Länder betreffen wie bei uns ein Erdbeben in Japan oder ein Guerilla Trupp in Südostasien. Nicht zu spät kommen sonst muss man möglicherweise beim Kulturabend den Hampelmann machen!! Es war ein sehr spannendes Spiel für alle Beteiligten. Man musste schnell reagieren um überhaupt alles schnell genug zu erfassen bei so vielen agierenden Mächten. Als interessante Frage stand im Raum ob wir denn die Welt besser gemacht hätten!? Es ist schwierig zu sagen, am Ende waren Hungersnöte in Japan und Südostasien, Westeuropa hatte sich die gesamten Rohstoffe unter den Nagel gerissen. Eine bessere Welt? Doch viel wichtiger sind die Erfahrungen die wir dadurch nach Hause nehmen konnten: das es eben nicht einfach zu meistern ist die Welt besser machen zu wollen und den Entwicklungsländern zu helfen UND gleichzeitig seine eigenen Interessen bestmöglich durchzusetzen. Politik ist ein sehr nervenzehrendes Geschäft, immer konzentriert arbeiten und das möglichst diplomatisch auch das blieb uns nicht erspart. POL&IS ist eine lohnenswerte Erfahrung, nicht nur in Politik und Staatskunde, sondern auch in Rhetorik (Reden am UN Pult vor 48 mehr oder weniger interessierten Leuten), Diplomatie ( "Spenden für die dritte Welt, los Westeuropa!") sowie Geduld ( "Wie lange dauert denn diese Besprechung noch? Hey wo ist China... bist du China?") Wen das noch nicht überzeugt hat: Auch in der echten Welt ist man dort top informiert, dank regelmäßig geschauter Tagesschau. [Pauline Meyer, 11]
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