Medienkundekurs schickt Schüler in den April

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Seit einigen Tagen rief die Firma CineMedia Entertainment am Schülerbrett zum Casting für die Vorabendserie "Lilly und die Pauker" auf. Gesucht wurden Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 18 Jahren, die bereit sind, sich am 1. April zum Vorsprechen in der Aula zu melden. Die ausgehängte Liste war schnell bis auf die letzte Zeile gefüllt. Zum angegebenen Zeitpunkt saßen über 40 Schüler in der Aula und warteten auf ihren großen Moment. Doch der wurde es nur für die Schüler des Medienkundekurses der Klasse 10, die sich im Rahmen ihres Unterrichts zum Thema "Medien und Wirklichkeit" diesen Spaß erlaubten.  
Als sie hinter dem Vorhang mit "April, April" hervorkamen, löste Herr Scheibe die Sache auf.
Bei einer Recherche im Internet wäre dieser Schwindel schon viel eher aufgeflogen. Aber ein erfundenes Logo und die Unterstützung der Mitteldeutschen Filmförderung ließen keine Zweifel an der Seriosität der Geschichte aufkommen, obwohl keine Kontakte wie Telefon, Fax, Mail oder Webadresse vorhanden waren. Aber im allgemeinen "Casting-Wahn" der öffentlich-rechtlichen und privaten TV-Anstalten schien diese Offerte als Aprilscherz bestens gewählt worden zu sein.
Den Schülern des Kurses kam es auch darauf an, dass man die Medien mit ihren Angeboten und Informationen auch mal kritisch hinterfragen sollte.
Nach der Auflösung gab es sogar etwas Applaus von den "Casting-Opfern" für diese gelungene Aktion.

Trotzdem - seid nicht sauer, dass eure Träume von einer Rolle beim Film vorerst  geplatzt sind.

[M. Scheibe, 1.4.2008]